Böllerschützen
Gründungsmitglieder 1984
Hollinger Rupert, Steubl Franz, Brüderl Hubert, Ramgraber Erhard, Rosmer Johann, 1. Böllerschützenmeister seit 1984 Ramgraber Josef, Stöckl Manfred, Schwangler Alfred, Mangelberger Herbert, Lechner Rudolf
Wia d'Anschöringer Böllerschützen enstanden san - und bis heid
Bereits von den Weltkriegen wurde in Kirchanschöring mit den Standböllern zu verschiedenen Anlässen geschossen. Diese waren im „Schießerhäusl“ an der heutigen Mühlen-Straße untergebracht und wurden von der männlichen Dorfjugend gezündet. Durch die Kriege kamen diese Böller abhanden.
Als dann Anfang der 80er Jahre im Rupertigau mehrere Böllerschützen- und Prangerschützenvereine gegründet wurden, fanden sich auch in der Schützenlust einige Interessierte zusammen, die dieses Brauchtum ausüben wollten. Sodann holte man Erkundigungen ein, wie so ein Böller beschaffen ist und welche Voraussetzungen nötig wären, um eine Schießerlaubnis zu erhalten. In der Jahreshauptversammlung der Schützenlust vom 05.01.1983 wurde durch den damaligen Schatzmeister Herbert Mangelberger eine Satzungsänderung des Vereins zu der Aufnahme des Böllerschießens als weiterem Vereinszweck beantragt und von der Versammlung genehmigt. Anschließend beantragte selbiger, Herrn Josef Ramgraber zum „Leiter der Böllerschützen“ zu wählen, was ebenfalls einstimmig erfolgte. Kurz nach dieser Versammlung wurde von elf Schützenvereinsmitgliedern der Bau von eigenständigen und selbstgebauten Handböllern beschlossen, die bis zum 75-jährigen Gründungsfest im Jahre 1984 fertiggestellt werden sollten.
hintere Reihe: Franz Baumgartner, Herbert Stöckl, Rudolf Roider,
Lorenz Wendlinger, Alfons Gaugler, Hubert Brüderl,
Manfred Stöckl, Franz Steubl, Günter Mangelberger,
vordere Reihe: Sabrina Schuller, Lorenz Seidenfuß, Rudolf Lechner, Mathilde Gruner, Alfred Schwangler, Rupert Hollinger, Erhard Ramgraber, Barbara Bräumann
knieend: Hans Rosmer, Herbert Mangelberger, Sepp Ramgraber
Mit großem Aufwand wurde der Böllerbau von fünf Mitgliedern des Vereins (Erhard und Josef Ramgraber, Alfred Schwangler, Hans Rosmer und Herbert Mangelberger) betrieben und bis auf das Pistol und die Schlossfeder wurde jedes Einzelteil in mühevoller Handarbeit selbst hergestellt. Beim 75-jährigen Gründungsfest am 03.06.1984 konnten elf Gründungsmitglieder (lt. Beschluss gibt es nur aktive Böllerschützen) zusammen mit den Weildorfer-, Alt-Fridolfinger-, Laufener- und den Schönramer Böllerschützen am neuen Friedhof zur Gründung Salutschüsse abgeben. Von der Gemeinde Kirchanschöring wurde die Schießerlaubnis auf folgende Anlässe begrenzt: Hochzeitschießen (auch silberne und goldene), Geburtstagsschießen bei 50, 60, 65, usw. und Beerdigung von Vereinsmitgliedern, Weihnachtsschießen, Silvesterschießen, Übungsschießen in Breitwies, kirchliche und gemeindliche Anlässe nach Absprache. Zu dieser zeit erhielt jeder Böllerschütze einen eigenen Pulverschein und er erwarb damit das Recht, im Aussenbereich seines Wohngebäudes 3 kg Schwarzpulver einzulagern.
Im Jahr 1986 änderte das Landratsamt Traunstein auf Grund von Einwänden der Feuerwehren diese Genehmigung und verlangte von den Vereinen den Bau eines Pulverbunkers im Außenbereich. Die Familie Danzl in Lackenbach stellte dafür ein geeignetes Grundstück zur Verfügung und so konnte im August 1988 ein gestifteter Banktresor in einem dicken Betonmantel in 400 Arbeitsstunden zum Pulverlagerplatz verbaut werden. Eines der herausragenden gesellschaftlichen Ereignisse war die Feier zur Einweihung dieses Pulverbunkers. Diese wird den Teilnehmern wohl lebenslang in Erinnerung bleiben.
Fester Bestandteil des Terminplanes ist das Silvesterschießen an vier verschiedenen Orten in der Gemeinde. Außerdem nahm man sechs mal am Oberbayerischen Böllerschützentreffen teil.
Im Jahre 1996 beschloss man den Bau von neuen Böllern. Einzelteile für diese Böller wurden von Alfred Schwangler, Josef Ramgraber und Hans Rosmer hergestellt. Die Fertigstellung wurde Hermann Schillinger aus Vachendorf übertragen. Erhard Ramgraber übernahm die Koordination. Der große Vorteil der neuen Böller ist, dass sie aus absolut rostfreiem Stahl gefertigt sind. Im Zuge dieses Böllerbaues konnten fünf neue Mitglieder gewonnen werden.
Die Finanzierung des Böllerpulvers stand seit jeher auf zwei Beinen. Zum einen vereinnahmte man gelegentliche Spenden und zum anderen kam das Geld aus den Verkäufen unserer fleißigen Marketenderinnen bei den Festivitäten.
Nach nunmehr 25-jährigem Bestehen konnten wiederum vier neue, junge Böllerschützen gewonnen werden, die beim Gründungsfest am 03. Mai 2009 ihre ersten offiziellen Schüsse aus einem „original Anschöringer Handböller“ abfeuern.
Beim Übungsschießen am 23.02.2013 wurde der Beschluss gefasst, Hüte anzuschaffen.
Am 14.08.2013 mussten die Böllerschützen einen großen Verlust hinnehmen. Im Alter von 56 Jahren verstarb Gründungsmitglied und Verfasser des "Anschöringer Böllerschützenliedes" Herbert Mangelberger.
Im Dezember 2013 traten drei neue Mitglieder den Böllerschützen bei: Stefan Hollinger, Markus Baumgartner und Gerhard Schwangler
Am 6. Juni 2014 feierten die Böllerschützen ihr 30-jähriges Jubiläum. Hierzu wurde um 18.15 Uhr am Kriegerdenkmal Salut geschossen und anschließend fand ein Gottesdienst für Herbert Mangelberger (Gründungsmitglied d. BS) statt, der leider dieses Jubiläum nicht mehr erleben durfte.
Anschließend wurde dann im Gasthaus "Saliter" auf 3 Jahrzente der Böllerschützen zurück geblickt. Hierzu wurde von der Familie Hollinger, Breitwies eine kleine "Foto-Show" erstellt.
Von links:
Oberste Reihe: Günther Mangelberger, Franz Steubl, Johann Rosmer jun., Christian Rosmer, Rudolf Roider
Stehende Reihe: Johanna Schuller, Manfred Stöckl, Stefan Hollinger, Lorenz Wendlinger, Florian Hollinger, Josef Ramgraber, Hans Rosmer sen., Markus Baumgartner, Erhard Ramgraber, Herbert Stöckl, Hubert Brüderl, Sabrina Wildner, Franz Baumgartner,
Kniende Reihe: Bernhard Schwangler, Rupert Hollinger, Gerhard Schwangler, Alfred Schwangler, Lorenz Seidenfuß, Rudolf Lechner