110jährige Jubiläum am 12. Oktober 2019

Mehr als nur ein Schützenverein

 

Die Schützengesellschaft "Schützenlust Kirchanschöring" hat 110 Jahre überdauert. Damit es weitergeht, setzt sie verstärkt auf die Jugend und engagiert sich nach wie vor stark im gemeindlichen Leben.

Doch erst einmal wurde dieses Jubiläum im kleinen Rahmen ausgiebig gefeiert.

Dabei ehrte man auch die Gewinner des Jubiläumsschießens. Gewinner der Jubiläumsscheibe ist Thomas Schwangler, der einen 9,0 Teiler erzielt hat. Zweitplatzierte wurde Irene Gaßner mit einem 16,3 Teiler und Drittplatzierte Agnes Lapper mit einem 17,3 Teiler. Zum 110-jährigen Bestehen gab es außerdem für den Schützen, der einem 110-Teiler am nächsten kam, ebenfalls einen Preis. Am treffsichersten erwies sich Schützenmeister Hans Rosmer, der genau einen 110,0 Teiler schoss.

Der Abend begann mit dem Niederlegen einer Blumenschale am Kriegerdenkmal zu Ehren der verstorbenen Vereinsmitglieder. Ein Gottesdienst, den Pfarrer Ludwig Westermeier in der Pfarrkirche St. Michael zelebrierte, schloss sich an. Unmittelbar danach zogen die Schützen hinüber ins Gasthaus Saliter, um zusammen mit dem Patenverein, der Schützengesellschaft Dorflinde Surheim, den Festabend zu begehen. Musikalisch umraht wurde die Veranstaltung von der Blaskapelle Kirchanschöring unter der Leitung von Rüdiger Koslik.

Anlässich dieser Feierlichkeit hat der Erste Schützenmeister Hans Rosmer zusammen mit der Vereinschronistin Monika Baumgartner die jüngere Geschichte des Vereins aufbereitet umd damit Verganges wieder aufleben lassen. Da man beim großen Jubiläum vor zehn Jahren die Vereinsgeschickte eingehend vorgestellt hatte, beschränkte sich Monika Baumgartner in ihrem Vortrag auf die vergangenen zehn Jahre. Dies war auch ein Moment zum Innehalten.

Der Verein wirkte am Dorfleben sehr aktiv mit und sei höchst erfolgreich bei fast allen Gemeindemeisterschaften vertreten. "Dabei holten wir schon mehrere Titel", erinnerte Baumgartner an diese Schützenerfolge. Im Kreis der Schützen sei es meist fröhlich und lustig zugegangen. So etwa beim den Faschingsfeiern im Schützenheim, bei Grillfesten, beim Oktoberfestschießen mit der Jugend in München, beim Hacklstecka-Schießen mit den Senioren, beim Wimpelschießen mit fünf Nachbarvereinen oder beim Schützenball in Teising.

  2012 seien "sieben lustige Bayern" zum Schützenfest nach Dortmund gefahren. "Ich muss sagen, dass dies einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat", sagte Baumgartner. Vier Jahre später, 2016, habe der Verein mit dem Umrüsten des Schießstandes auf elektronische Stände ein Großprojekt in Angriff genommen. Dies habe nicht nur jede Menge Arbeit und organisatorische Planung mit sich gebracht, sondern auch wichtige Finanzierungsüberlegungen und -entscheidungen.

Der Schützentraum ist also ohne künftige Belastungen in Erfüllung gegangen. Dazu haben auch die Gemeinde, die Gewerbetreibenden und die Schützenfreunde mit finanziellen Zuwendungen beigetragen. Zudem leisteten die Schützen noch viel Muskelhypothek, die den Finanzierungsbedarf deutlich kürzte.

"Mit dem schönen neuen Schützenstand sind wir wirklich in der Moderne angekommen", meinte die Chronistin, ehe sie zu den sportlichen Erfolgen überging. "Seit einiger Zeit haben wir mit Irene Gaßner eine Oberbayerische Meisterin im Lufgewehr, Auflage, in unseren Reihen. Durch weitere Schießsport-Talente habe man auch bei Deuschen Meisterschaften respektable Ergebnisse verbuchen dürfen. Demnächt tritt Irene Gaßner sogar schon zum zweiten Mal bei der Deutschen Meisterschat im Luftgewehr, Auflage in Dortmund an.

  Laut Baumgartner hat sich in der Hierachie der  Böllerschützen in den vergangen Jahren etwas geändert. Sepp Ramgraber habe sein Amt nach 34 Jahren als Chef an Markus Baumgartner abgegeben. "Und der führt jetzt sowohl die jungen Wilden als auch die schon etwas gesetzteren Älteren".

Glücklicherweise habe der Verein mit Florian Hollinger einen neuen Zweiten Schützenmeister gefunden, der Hans Rosmer sen. wohl eines Tages beerben werde.

Bürgermeister Hans-Jörg Birner hob hervor, welch wichtige Funktion die Kirchanschöringer Schützenlust in der Gemeinde einnehme. Schon die Schilder der Vereine, die am Maibaum angebracht sind, betonten den Gemeinschaftssinn, der im Ort hersche, wozu die Schützen einen erheblichen Beitrag leisteten. Es sei dieser Sinn für die Gemeinschaft, der Kirchanschöring ausmache und ein Gefühl von Heimat vermittle.

"Haltet die Traditionen hoch, die letzten 110 Jahre in Ehren, aber sorgt auch dafür, dass das Moderne, wie man das beispielsweise bei den Schießständen geschafft hat, nicht auf der Strecke bleibt", sagte Birner.

Dieses feste Zueinanderstehen hatte auch schon Pfarrer Westermeier in seiner Predigt hervorgehoben. Gerade beim Besuch der jungen Polen im Schützenheim, habe er diesen Gemeinschaftssinn erleben und den Zusammenhalt spüren dürfen, der einen der Vereins-Trümpfe darstelle.

Dass die Schützenlust gut aufgestellt ist und keine Nachwuchssorgen hat, ging aus dem Grußwort von Hans Rosmer sen. hervor. Er zeigte sich zufrieden mit seinen Schützen, davon zwei Luftgewehrmann-schaften, eine Luftpistolenmannschaft und eine Seniorenmannschaft, "die allesamt sehr viel Zeit für den Verein aufbringen".

Im Laufe dieses Festabends überreichte Schützenmeister Rosmer Jubiläumskrüge an alle, die sich in und um den Schützenverein verdient gemacht haben. Über einen Krug durfte sich der Schützenmeister vom Patenverein, der SG Dorflinde Surheim, Albert Gaugler, freuen. Bürgermeister Hans-Jörg Birner erhielt ebenfalls den Jubiläumskrug. Einen Krug gab es auch für den Zweiten Schützenmeister Florian Hollinger, für Sportwart Johann Rosmer jun. und den Zweiten Sportwart Markus Schwangler. Mit einem Krug ehrte man zudem die Verdienste der Kassierin Monika Baumgartner, des Jugendwarts Sebastian Stuttrucker, des stellvertretenden Jugendwarts Rupert Hollinger und des Böllerschützenmeisters Markus Baumgartner. Dieses Ehrenzeichen verlieh man auch dem Fähnerich Sepp Ramgraber, Fähnerich der Böllerschützen Franz Baumgartner, den Fahnenbegleitern Herbert Stöckl und Rudi Lechner. Ebenfalls erhielt Kapellmeister Rüdiger Koslik einen Krug. 

Nachträglich überreichte man Andrea Schwangler und Silvia Lex auch noch einen Jubliäumskrug.

 

 

 

 

Jubiläumstorte wurde vom Patenverein SG Dorflinde Surheim überreicht.